18 Mrz Lust oder Frust? Was es bedeutet älter zu werden.
„Alt zu werden ist nichts für Feiglinge!“, sagen die einen. „Vom Vergnügen älter zu werden“, sprechen die anderen. Wie aber ist das wirklich mit dem alt und älter werden? Denn soviel ist sicher, früher oder später betrifft es uns alle. Und wie immer im Leben liegt es größtenteils an uns, ob wir uns unser Alter so gestalten, dass wir es als glücks- und sinnstiftend erleben können oder ob wir gewillt sind das Steuer frühzeitig aus der Hand zu geben, um uns mehr oder weniger resigniert treiben zu lassen. Doch was, wenn es eigentlich ganz schön sein kann?
Lust oder Frust? Das Leben verfolgt einen Plan.
Ist Euch das auch schon einmal aufgefallen? Manchmal erscheint das Leben ziemlich verworren. Es passieren Dinge, die wir nicht einordnen können. Mit manchem hadern wir vielleicht sogar, weil die eigenen Pläne durchkreuzt, unter Umständen sogar zunichtegemacht wurden. Und doch, wenn ein wenig Zeit vergangen ist und wir die Dinge mit ein wenig Abstand betrachten können, dann bemerken wir plötzlich, dass die schicksalhafte Wendung die unser Leben dadurch genommen hat, eigentlich gar nicht so schlecht war oder die verpasste Chance uns in letzter Konsequenz doch nicht glücklich gemacht hätte. Möglicherweise ist es sogar besser gelaufen, als es das mit unserem ursprünglichen Plan getan hätte?!
Und was sagen denn eigentlich die Philosophen zum Thema Alter?
Ja man staunt tatsächlich nicht schlecht, aber auch unsere alten Philosophen haben sich schon so ihre Gedanken gemacht. Und so wundert es nicht, dass sich schon bei den großen Denkern Wegweisendes zum Thema Alter findet. Platon beispielsweise weiß von zweierlei „Alten“ zu berichten. Die einen vergehen im Jammern und darin, dass sie den Vergnügungen der Jugend sehnsuchtsvoll nachtrauern. Sie erheben Klage gegen die Behandlung durch ihre Angehörigen und die schwindenden Möglichkeiten im Alter. Die anderen aber loben sogar die großen Vorteile im Alter, die etwa durch schwindende Begierden entstehen. Sie erfahren vielmehr einen Zugewinn an Lebensqualität und –tiefe durch eine sich breitmachende Ruhe und dem daraus entspringenden Zuwachs an Freiheit.
Und so schlussfolgert Platon entspringen die weitläufigen Klagen über das Alter nicht etwa dem Alter selbst, sondern vielmehr der jeweiligen Einstellung der Alternden.
Zu ähnlichen Erkenntnissen gelangt auch der römische Philosoph Cicero. Er plädiert für ein aktives und ressourcenorientiertes Alter, indem man Attribute wie Fleiß, Erinnerungen, Erfahrungen und Weisheit zu schätzen lernt. Möglicherweise Einsichten, die uns auch heute und in Zukunft helfen das Alter freundlicher zu begrüßen und auch in unserer Kultur älteren Menschen den respektvollen Umgang entgegen zu bringen, der ihnen gebührt.
Lust oder Frust? Was können wir für unser Alter, das unserer Eltern, Freunde und Bekannten mitnehmen?
Lasst uns das Leben feiern, jeden Tag und in jedem Alter, denn jedes Alter hält seine ganz eigenen Schätze und Geschenke für uns bereit. Lasst uns glücklich sein über, das, was ist, anstatt unglücklich zu sein über das, was war oder noch schlimmer über das, was möglicherweise kommen mag. Uns lasst uns respektvoll und achtsam sein im Umgang mit uns selbst, im Umgang mit den Menschen, die uns begegnen und im Umgang mit dem Leben.
Du bist so jung wie Deine Zuversicht.
Jugend ist nicht ein Lebensabschnitt, sie ist ein Geisteszustand.
Sie ist Schwung des Willens, Regsamkeit der Fantasie, Stärke der Gefühle, Sieg des Mutes über die Feigheit, Triumph der Abenteuerlust über die Trägheit.
Niemand wird alt, weil er eine Anzahl Jahre hinter sich gebracht hat. Man wird nur alt, wenn man seinen Idealen Lebwohl sagt.
Mit den Jahren runzelt die Haut, mit dem Verzicht auf die Begeisterung runzelt die Seele.
Sorgen, Zweifel, Mangel an Selbstvertrauen, Angst und Hoffnungslosigkeit, das sind die langen, langen Jahre, die das Haupt zur Erde ziehen und den aufrechten Gang in den Staub beugen.
Ob siebzig oder siebzehn, im Herzen eines jeden Menschen wohnt die Sehnsucht nach dem Wunderbaren, das erhabene Staunen beim Anblick der ewigen Sterne und der ewigen Gedanken und Dinge, das furchtbare Wagnis, die unersättliche kindliche Spannung, was der nächste Tag wohl bringen möge, die ausgelassene Freude und Lebenslust.
Du bist so jung wie Deine Zuversicht, so alt wie Deine Zweifel, so jung wie Deine Hoffnung, so alt wie Deine Verzagtheit.
Solange die Botschaft der Schönheit, Freude und Größe der Welt, des Menschen und des Unendlichen Dein Herz erreichen, solange bist Du jung.
Erst wenn die Flügel nach unten hängen und Dein Herz vom Schnee des Pessimismus und vom Eis des Zynismus bedeckt sind, dann erst bist Du wahrhaft alt geworden.
Lust oder Frust? Wöfür wollen wir uns entscheiden?
Eine beschwingte Woche voller schöner Momente wünscht Euch
Euer Sascha Heyna und das Team von der Veedelspflege,
der Ambulante Pflegedienst für Köln!
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